„Wagen und Winnen“ – dieses Motto begleitet die Familie Fassmer nunmehr in sechster Generation.
Von 1 auf 2000:
Vier Epochen. Eine Geschichte.
Im Jahr 1850 wagt Johann Fassmer den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit einfachen Dielenbooten vom Typ „Liekeveel“ legt er den Grundstein für ein Unternehmen, das auf Handwerk, Ausdauer und Familiensinn baut.
Was diese Jahre prägte:
1850
Am 18. Mai lässt der auf der Focke-Werft angestellte Schiffszimmermann Johann Fassmer erstmals seine Werkzeugkiste zu Hause und macht sich in Bardenfleth selbstständig – die Initialzündung des Unternehmens Fassmer.
1854
Mit Dielenbooten des Typs Liekeveel beginnt der Fassmer-Erfolg und wird über die Jahrzehnte ausgebaut.
1859
Ein großes Glück für Familie Fassmer – und für die Zukunft des Unternehmens: die Geburt von Stammhalter Carl Johann Friedrich, genannt Friedrich.
1871
Gut zwanzig Jahre nach dem Start bei Fassmer beginnt mit der Reichsgründung auch in ganz Deutschland die Gründerzeit. Neben viel Euphorie bringt sie einen großen wirtschaftlichen Aufschwung mit, an dem auch Fassmer teilzuhaben versteht.
1880
Johann Fassmer hat bereits jetzt genug Vertrauen in die Fähigkeiten seines Sohnes Friedrich gefasst, um ihn – inzwischen ebenfalls Schiffszimmermann – in seinen Betrieb eintreten zu lassen. Ein weiteres Plus an Tatendrang und Ideenreichtum, das die positive Entwicklung des Unternehmens nochmals vorantreiben soll.
1897
Welch schöne Bescherung: Am 24. Dezember 1897 erblickt mit Johannes Arnold Ludwig, genannt Hans, die dritte Generation das Licht der Welt. Eine Welt, die ihm schwerwiegende Herausforderungen, aber auch großartige Möglichkeiten bieten wird – und in der er mit sicherer Hand konsequent seinen Kurs verfolgen wird.
Die Industrialisierung bringt Wachstum, die Kriegsjahre bringen Herausforderungen. Doch mit Unternehmergeist und Innovationen – wie den ersten Serien-Motorbooten – steuert Fassmer durch schwere See.
Was diese Jahre prägte:
1910
Fassmers kleine Segelsportboote werden zum ersten größeren Erfolg der Werft.
1912
Geräumigere Kajütsegelboote ergänzen das Programm.
1920
Motorarbeitsboote dieses Typs werden in größerer Stückzahl gebaut und verkauft.
1925
Fassmer landet mit Motorsportbooten der Serie „Us Lütt“ seinen ersten Serienhit – hier zu sehen die spätere Komfort-Version „Wanderer“.
1930
Für gehobene Ansprüche konzipiert und baut Hans Fassmer das Vorderkajütsmotorboot Hanseat – das bis in die 1970er Jahre auch den Briefkopf des Unternehmens ziert.
1940
Die Bootswerft aus der Vogelperspektive, wiederaufgebaut nach dem Brand des Jahres 1935.
1940
Das Fassmer-Team mit einem transportfertigen Kutter für die Marine.
Die dritte Generation setzt mit Kunststoff-Rettungsbooten neue Maßstäbe im Bootsbau. Die Werft entwickelt sich zum internationalen Anbieter – mit Produkten aus GFK nicht nur für die Schifffahrt, sondern bald auch für Industrie und Windkraft.
Was diese Jahre prägte:
1951
Erster namhafter Auftrag nach dem Krieg – Fassmer liefert eine kleine Flotte von Rettungs- und Arbeitsbooten für die Großsegler Pamir und Passat.
1956
Eine richtungsweisende Innovation aus dem Hause Fassmer: Ein selbst-aufrichtendes Motorrettungsboot mit völlig neuen Konstruktionselementen und Porsche-Motor für die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
1957
Das bisher größte Boot in der mehr als 100-jährigen Geschichte der Werft wird ausgeliefert: Das 15 Meter lange Hafenverkehrsboot Ratsdelft ist die erste Konstruktion von Heinz Fassmer und fasst 50 Personen.
1958
Ein großer Meilenstein für den deutschen Bootsbau: Mit dem ersten in Deutschland gebauten Rettungsboot aus Kunststoff führt Fassmer das Material GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) erstmals in den Bootsbau ein – es ist der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte.
1959
Angetrieben vom Erfolg mit den neuen GFK-Booten verlagert die Fassmer-Werft ihren Betrieb vor den Deich an den heutigen Standort in Berne-Motzen – direkt an der Fährverbindung nach Bremen-Blumenthal.
1973
Der beliebte deutsche Schauspieler und Fernsehmoderator Hans-Joachim Kulenkampff (stehend an Deck) freut sich über seine Fassmer-Yacht Marius IV.
1973
Mit dem Bau der Fähre Rönnebeck startet das bis dahin größte Fassmer-Projekt – die erste Fähre des Unternehmens mit 100 Tonnen Nutzlast fasst bis zu 260 Personen und wird schon ein Jahr später Bremen mit Berne verbinden.
1977
Fassmer steigt nach ersten Erfahrungen mit Hanomag-Henschel im großen Stil als Produzent von Kunststoffdächern in die Fahrzeugindustrie ein – als Zulieferer von VW.
1982
Eine weitere Innovation aus dem Hause Fassmer: vollständig geschlossene und feuerfeste Motorrettungsboote.
1985
Der nächste Fortschritt im Rettungsbootbau: Fassmer entwickelt und baut Freifall-Rettungsboote.
1991
Fassmer liefert den leistungsstarken Zollkreuzer Glückstadt aus – weitere Projekte dieser neuen Größenordnung wie das Polizeiboot Bürgermeister Brauer folgen.
1994
Das neue Verwaltungsgebäude auf dem Werftgelände wird bezogen.
1994
Für das Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg entwickelt und baut Fassmer den innovativen Peil-Katamaran Niederelbe in Faserverbundtechnik.
1996
Fassmer eröffnet in Rechlin in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Schiffbaustandort – und nimmt 1999 eine moderne Produktionshalle in Betrieb.
1996
Die Markteinführung des neuen kombinierten Tender- und Rettungsbootes „SEL T-11.0“ für Kreuzfahrtschiffe wird zu einem weiteren großen Erfolg für Fassmer.
1997
Fassmer baut sein internationales Geschäft aus – und entwickelt und konstruiert Patrouillenboote für Kambodscha.
1998
Nach dem Gewinn einer europaweiten Ausschreibung liefert Fassmer den bis dahin größten Neubau der Unternehmensgeschichte aus – den knapp 40 Meter langen Tonnenleger Norden.
Die jüngeren Generationen bauen Fassmer zur weltweit tätigen Unternehmensgruppe aus. Neue Standorte, neue Märkte, digitale Entwicklungen und interdisziplinäre Engineering-Kompetenz prägen das Bild bis heute.
Was diese Jahre prägte:
2000
Fassmer feiert 150-jähriges Jubiläum – mit mehr als 200 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von 30 Millionen Euro.
2003
Mit der Hermann Marwede baut Fassmer seinen ersten Seenotrettungskreuzer für die DGzRS auf seinem neuen Schiffshebewerk – weitere werden folgen.
2004
Mit der Solea und der Capella steigt Fassmer in den Bau von Forschungsschiffen ein – eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft.
2004
Fassmer nimmt an einem chilenischen Programm für Offshore-Patrouillenboote teil, das zum Startschuss für den Bau von Offshore Patrol-Booten für Chile, Kolumbien und Deutschland wird.
2006
Die Cross-Over-Yacht HANSE EXPLORER – eine Kombination aus Forschungsschiff und Yacht – läuft vom Stapel.
2007
Das Modell SEL-RT 8,5 entwickelt sich zum Aushängeschild und Erfolgsmodell im Bootsbau.
2007
Die 76-Meter-Fähre Aline Sitoe Diatta wird in den Senegal geliefert.
2008
Fassmer wächst – mit neuer Schiffbauhalle und Büros.
2011
Ein ganz besonderer Auftrag: die Rainbow Warrior für Greenpeace.
2014
Die Composite-Sparte startet im Bereich Amusement-Rides international durch.
2015
Ein nachhaltiger Erfolg: Die LNG-Fähre Helgoland mit 83 Metern Länge und aufwändiger Ausstattung.
2018
Die Windkraftsparte ist auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs.
2019
Fassmer konstruiert und fertigt drei 86-Meter-Einsatzschiffe für die Bundespolizei – in Rekordzeit. Ein viertes Schiff soll folgen.
2020
Mit der ATAIR wird das erste deutsche LNG-Forschungsschiff gebaut, das mit einer sehr leisen Unterwasserakustik die Meereswelt schützt.
2023
Mit einem Großauftrag über vier Offshore Patrol-Boote für Singapurs Marine gelingt dem Bereich Fassmer Defence der nächste große Wurf.
2024
Ende einer Ära: Nach 46 Jahren wird die Produktion von GFK-Hochdächern für Volkswagen eingestellt.
2025
Fassmer ist an der Entwicklung und dem Bau der Unterwasserdrohne GREYSHARK™ beteiligt.
2025
Fassmer wird 175 Jahre – und feiert mit weltweit 2000 Mitarbeitenden seine „History of Excellence“.
